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Tipps für Redner

Gehör finden

Reden, live vor Publikum oder gestreamt im Netz, ist einer der stärksten Kommunikationstrends unserer Zeit. Doch was macht eine gute Präsentation aus?

Communication Works hilft Unternehmen bei der Entwicklung effektiver Rede- und Dialogformate. Managing Partner Niels Reise hat hier schon mal fünf Tipps.

19. Juni 2017

Fünf Dinge, die du bei einer Präsentation tun (oder lassen) solltest

„Wie war ich?“, lautet eine Frage, die viele von uns stellen, wenn sie etwas besonders gut gemacht haben wollen und dabei viel von sich selbst preisgegeben haben. Wer eine Rede, einen Vortrag oder eine Präsentation an den Mann oder die Frau bringt, der stellt auch sich selbst dar. Nicht gut gewesen zu sein, ist eigentlich keine Option. Doch was tun? Beziehungsweise, was nicht tun?

Im Film „The King’s Speech“ soll der englische König George VI, gespielt von Colin Firth, von seinem chronischen Stottern befreit werden, indem er am Strand eine Handvoll Kiesel in den Mund stopft und damit bei klarer Artikulation gegen die tosende Brandung anredet. Die Methode, so „very British“ sie im Film erscheint, wird zum ersten Mal vor 2400 Jahren vom berühmten griechischen Redner Demosthenes erwähnt.

Unser Bild von Geschichte und den Menschen, die sie nach unsere Vorstellung gemacht haben, verläuft nicht zuletzt entlang großer Reden. Doch nie zuvor sind Reden so wichtig gewesen wie heute. Glaubst du nicht? Dann sieh dich um: Die am stärksten wachsenden Beiträge in digitalen Medien sind Menschen, die zu uns sprechen – in Analysen, Kommentaren, Präsentationen von allem zwischen Umweltschutz und Kochstudio. Selbst große Unternehmen und Organisationen stellen Videobotschaften ins Netz, statt ihre Mitarbeiter mit Briefen, Mails oder Artikeln zu traktieren. Und TED Talks ist womöglich die größte Rednertribüne, die die Welt je sah.

Hier findest du ein paar der wichtigsten Dinge, die du beachten solltest:

 

Sei nützlich!

Die wichtigste Aufgabe einer Präsentation ist es, dem Zuhörer Kenntnisse oder Einsichten zu vermitteln, die er selber für sinnvoll hält. Er – nicht du! Ein typischer Fehler ist, dass man zu viel von seiner eigenen Organisation spricht, also gewissermaßen von innen nach außen. Dass man etwas von seinen Zuhörern will, statt ihnen etwas zu geben, das sie wollen.

 

Folge einem roten Faden!

Wende dich nicht an wen auch immer, sondern stell dir eine konkrete Zielgruppe vor und lasse alles weg, was diese Zielgruppe vom roten Faden abbringen könnte. Wenn du schön viel unnötige Nebeninformation gestrichen hast, kannst du mehr in die Tiefe gehen und genug Luft zwischen die Zeilen bringen, so dass du dein Publikum sehen und in einer Live-Situation auf Reaktionen eingehen kannst. Am besten ist es, wenn du deinen roten Faden in fünfzehn Worten zusammenfassen kannst.

 

Sei du selbst!

Ein beliebter Spruch der Populärkultur lautet: „ Sei immer du selbst, außer, du kannst Batman sein. Dann sei Batman.“ Genau so ist es! Denn das einzige, was man auf der Bühne NICHT sein kann, ist ein anderer. Bist du empfindlich, sei empfindlich. Bist du ein Nerd, sei ein Nerd. Sonst läufst du Gefahr, dass du für unecht gehalten wirst und dein Publikum sich manipuliert fühlt. Offenheit wirkt meist entwaffnend.

 

Lass unnötige Fakten weg!

Musst du wirklich langweilige Daten über dein Unternehmen aufzählen? Die Struktur eurer Organisation, die Namen der Chefs und Unterchefs? Das Publikum selbst hat davon keinen Nutzen! Sag lieber, WIE du arbeitest und welche Ideen deine Arbeit leiten.

 

Das Publikum muss dich nicht lieben!

Schon bei Goethe heißt es: „Fühlt man Absicht, ist man verstimmt.“ So ist es. Natürlich suchst du die Bestätigung des Publikums – für deine Sache und für sich selbst. Du hättest gern Applaus und möchtest deinen öffentlichen Auftritt genießen. Doch letztlich geht’s um dein Publikum, das am Thema interessiert ist. (Es sei denn, du bist Batman. Aber das hatten wir schon.) Such dir ein paar Gesichter im Publikum und lächle sie einfach hin und wieder an.