”Sie wollen doch nur dealen!” – so beschreibt Niels Reise ironisch die Defaulteinstellung für Kommunikation vieler Organisationen, Behörden und Unternehmen dar. Er meint, man wolle seine Sichtweise der Welt möglichst laut in die Welt herausposaunen; Widersprüche, Fragezeichen oder Nachfragen würden stören und nach Kräften beschönigt, bereinigt oder beseitigt. ”Dabei sollte man den Dialog umarmen, Kritik als Entwicklungshilfe betrachten und seine Kommunikation dazu benutzen, die Gesellschaft in die Entwicklung seines Geschäfts einzubeziehen. Nutze deine Umwelt als Community, statt sie im Dunkeln zu lassen. Hinterzimmerdeals und Corporate Propaganda verzichten auf das Kreativste, was der Markt zu bieten hat: Engagierte Kunden, Bürger, Menschen!”
Niels Reise hat für das öffentlich-rechtliche schwedische Fernsehen eine Vielzahl von Sendungen produziert – von Sitcoms über Medienmagazine bis zu investigativem Journalismus.
”Dass sich das Geschäft mit Kommunikation seit Jahren durch Digitalisierung ändert, ist eigentlich eine Untertreibung. Wir erleben eine totale Umwälzung dessen, wie man Medien produziert, wer sie produziert und wie man sie nutzt. Und diese Veränderung führt zum einen zu vielen neuen Möglichkeiten, die wir für unsere Partner erschliessen wollen. Zum anderen aber führt sie letztlich – und allem totalitären Missbrauch zum Trotz – auch zu totaler Transparenz. Schummeln und Manipulation von Meinungen und Popularität sind also auf lange Sicht zum Scheitern verurteilt. Eine moderne Organisation kommuniziert daher offen und im Sinne seiner Community.”
Niels Reise hat im Laufe seiner Karriere etliche Formate sowohl für das Fernsehen als auch für digitale Printmedien entwickelt und eine Reihe internationaler Preise damit gewonnen. ”Für mich steht dabei freies Denken und Kreativität im Vordergrund. Die Konsumenten von Medien heißen Nutzer, weil sie einen Nutzen haben sollen. Das ist das Grundprinzip guter Kommunikationsarbeit. Wer vom Absender ausgeht, bleibt mit seiner Kommunikation allein.”